Was fehlt ...: ... die Aufregung
Obwohl das englische Boulevardblatt The Sun ein Video veröffentlichte, in dem die Queen ihren rechten Arm zum Hitlergruß streckt, bleibt die Aufregung aus. Ganz im Gegenteil, es gibt Verständnis: Das Video sei aus dem Jahr 1933 oder 1934, die heute 89-jährige Queen Elizabeth II. damals also erst sechs oder sieben Jahre alt. Niemand macht ihr einen Vorwurf, denn wie es auch aus Palastkreisen heißt: Die Queen habe den Gesten damals mit Sicherheit noch keine Bedeutung beimessen können und sei also komplett unschuldig. Einzig und allein der Onkel der Queen, Edward, ebenfalls im Video zu sehen, ist der Bösewicht. Aus historischen Dokumenten ist schon länger bekannt, dass er sehr wohl Sympathien für Hitler und die Nazis hegte.
Die Eltern der Queen genossen dagegen hohes Ansehen dafür, dass sie London nicht verließen, als die Stadt von Deutschland bombardiert wurde und sich oft an verwüsteten Orten zeigten. Die Queen selbst ließ sich während des Zweiten Weltkriegs zur LKW-Fahrerin und Mechanikerin ausbilden.
Dass ihr Enkel, Prinz Harry, vor zehn Jahren mit einer Hakenkreuz-Armbinde auf einer Kostümparty auftauchte, ist längst wieder vergeben und vergessen. (dpa/afp/juf)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!