: Warum soll immer Komet zahlen?
betr.: „VfB Komet droht mit seinem Konkurs“, taz bremen vom 24.10. 03
Der VfB Komet mit seinen 1.820 Mitgliedern wurde 1998 gegen zum Teil heftigen Widerstand im Verein von seinem Standort am Schulzentrum Obervieland an den Rand des Wohngebietes an die Autobahn verlegt, um Platz für neue Wohnbebauung zu schaffen. Bis zu seiner Umsiedlung war der Verein Nutzer einer Bezirkssportanlage. Dieser Status der Bezirkssportanlage wurde der neuen Anlage entzogen, mit der Folge, dass der VfB Komet weit höhere Kosten zu tragen hatte.
Die laufenden Kosten für den Betrieb der Anlage (Hausmeister, Reinigung, Energie, Versicherungen, Gebäudeunterhaltung etc.) betragen im Jahre 2003 voraussichtlich 120.000 Euro – im Verhältnis zu 15.000, die der Verein als Nutzer einer Bezirkssportanlage nach Angaben des Sportamtes zu tragen hätte. Dies bedeutet, dass der Verein der Stadtgemeinde Bremen, auf der Grundlage 2003, in den vergangenen Jahren Kosten i.H.v. ca. jährlich 105.000 Euro, also insgesamt 525.000 Euro erspart hat. Dies kann der Verein bei einem voraussichtlichen Fehlbetrag in diesem Jahr i.H.v. 60.000 Euro nicht mehr leisten.
Der Bau der Tennishalle wurde nach Vorlage von zwei Wirtschaftlichkeitsgutachten in Abstimmung mit dem Sportamt geplant und gebaut. Die Kosten hierfür wurden vom Verein finanziert und durch die Stadt verbürgt. Die laufenden Kosten für den Kredit belaufen sich auf 67.700 Euro p.a. Dem stehen in diesem Jahr Einnahmen aus der Nutzung der Halle von ca. 50.000 Euro entgegen. Allein aus diesen Zahlen ergibt sich, dass die Tennishalle nicht die Ursache für die finanziellen Probleme sein kann. Die verbleibenden Kosten können bei Entlastung der zusätzlichen Kosten i.H.v. 105.000 Euro vom Verein ohne Probleme getragen werden.
Aus diesem Grund wurde vom Verein auch nicht beantragt, von den Kapitalverpflichtungen freigestellt zu werden, sondern die Sportanlage, wie vor der Verlegung, wieder als eine Bezirkssportanlage zu betreiben. Die haushaltstechnische Hilfskonstruktion der Entschuldung des Vereins war nicht unser Antrag, sondern wurde vom Sportamt an uns herangetragen. Obwohl die Entlastung in diesem Fall für den Verein geringer ist, haben wir uns dem Vorschlag wegen der erkennbaren Haushaltsproblematik nicht verschlossen.
Jürgen Janke, Vorsitzender des VfB Komet