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Archiv-Artikel

Warum klappt die Software nicht?

Ich sage ganz klar, die Hochschulen und die Studierenden brauchen ein modernes webbasiertes System zu Bewerbung und Zulassung, und das leistet diese Software. Wenn das Portal startet, registrieren sich dort alle Studieninteressierten für Studiengänge mit lokalem Numerus clausus. Sie können sich für bis zu zwölf Studiengänge gleichzeitig bewerben. Die Hochschulen bestimmen die Zulassungskriterien und wählen die Bewerber aus. Wenn nun Max Musterstudent das Angebot für Informatik an der Technischen Universität Berlin annimmt, werden seine übrigen Bewerbungen gelöscht und die Plätze werden auf den Listen der anderen Hochschulen frei.

Ein komplexes System, aber bei Weitem nicht komplexer als die Satellitensysteme, die wir bauen. Die Software wurde im März bei drei Hochschulen getestet. Nur in Hamburg lief es reibungslos. In den beiden anderen Fällen hat der Datenaustausch zwischen der Hochschulsoftware und der zentralen Software nicht reibungslos funktioniert. Deshalb haben wir dazu geraten, den Start zu verschieben. Die Daten von hunderttausenden Studienbewerbern dürfen nicht im Nirwana landen.

Wer an der Verzögerung schuld ist? Eine müßige Frage, wir müssen nach vorn schauen. Zurzeit wird das System wieder getestet. Die Ergebnisse liegen bis zum Jahresende vor. Wenn es nicht gelingt, die Probleme bis dahin zu beseitigen, werden wir die Hochschulen auch nicht überzeugen können, dort mitzumachen. Klar bin ich nervös, ich hoffe sehr, dass es klappt.

Stefan Jähnichen, 64, ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik und berät die Stiftung für Hochschulzulassung - die ZVS-Nachfolgeorganisation - beim neuen Dialogorientierten Serviceverfahren.