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Wahlumfrage fürs Berliner AbgeordnetenhausGrüne einsam an der Spitze

Die Grünen liegen laut Forsa in Berlin jetzt bei 30 Prozent. Rechnerisch reicht das für eine Koalition mit der Linkspartei.

Kurz vorm Abheben oder kurz vorm Platzen? Bild: dpa
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Langsam wird es unheimlich: Die Grünen setzen ihren Höhenflug in Umfragen fort. Die Partei wäre auf 30 Prozent der Stimmen gekommen, wenn am Sonntag Abgeordnetenhauswahl wäre. Das hat zumindest eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Berliner Zeitung ermittelt. Damit legten die Grünen im Vergleich zur September-Umfrage nochmals um 3 Prozentpunkte zu. Die SPD bleibt bei 26 Prozent. Die übrigen Parteien verlroen jeweils 1 Punkt. Die CDU erreicht demnach 16 und die Linke 15 Prozent. Die FDP würde mit 3 Prozent den Einzug ins Landesparlament verpassen.

Seit Ende 2009 haben die Grünen in der monatlich veröffentlichten Forsa-Umfrage damit 11 Prozentpunkte zugelegt, die SPD wuchs um 6 Punkte. Die CDU verlor im gleichen Zeitraum 9 Punkte, die Linke 3, die FDP 4.

Rein rechnerisch würde es nun erstmals für eine Koalition aus Grünen und Linken reichen, die zuletzt von Politikern der Linkspartei ins Gespräch gebracht worden war. Die Autobahnbefürworter SPD und CDU hätten zusammen keine Mehrheit mehr.

Das Abgeordnetenhaus wird aber erst im September 2011 gewählt. Bis dahin kann sich noch viel ändern. Zudem sind sich die Umfrageinstitute uneinig, wer derzeit tatsächlich in der Wählergunst vorn liegt. Forsa und infratest dimap sehen die Grünen auf Platz eins. Die Meinungsforscher von Emnid sahen zuletzt die SPD mit 28 Prozent klar vor den Grünen mit nur 25 Prozent. (dpa, ga)

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3 Kommentare

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  • B
    Berliner

    So amüsant eine grün-linke Mehrheit in Berlin wäre (eine grün-rote erscheint mir plausibler, da erstens die Grünen mit der SPD weniger Ärger erwarten müssen und zweitens aus SPD-Sicht eine Regierungsbildung ganz ohne traditionelle Volkspartei ein zu deutliches Signal für den Wandel im Wählerverhalten darstellen würde) - man sollte bei aller Freude nicht das Handwerkszeug beim Lesen von Umfragen vergessen: Bei 1006 Befragten, wie sie die Forsa-Studie hatte, liegt die Fehlertoleranz bei ca. 3 Prozentpunkten. Die Grünen liegen also bei 27-33%, die SPD bei 23-29% - "einsame Spitze" ist das noch nicht unbedingt, hächstens eine gute Ausgangslage für die Grünen. Außerdem ist es bekannt, dass Forsa von allen Demoskopieinstituten regelmäßig die besten Ergebnisse für CDU und Grüne und die schlechtesten für SPD und FDP prophezeit. Das heißt nicht, dass diese Werte nicht richtig sein könnten. Aber man sollte nicht fast ein Jahr vor den Abgeordnetenhauswahlen schon ins wilde Spekulieren verfallen.

  • D
    Daniel

    Programmatisch würde das ja auch durchaus Sinn ergeben. Allerdings mache ich mir keine Hoffnungen, dass mit den früheren west-linken aka Grüne so ein Sprung über den eigenen Schatten und Vorbehalte möglich ist.

    Leider würden sie vermutlich auch ihre konservative Klientel vergraulen und werden es daher kategorisch ausschließen.

  • E
    EnzoAduro

    Es ist absolut unrealistisch das die SPD wegen so einem Autobahnstückchen in die Opposition gehen würde.

     

    Die sollen das mit der SPD machen. Eine Regierung aus Linke und Grüne, da würden dann am ende schon die SPD Profis fehlen. Ganz unabhängig von politischen positionen. Handwerk ist eben auch wichtig.