: Wahlkampf -betr.: "Symbolik der Wählerverdummung", "Wenn die Erststimme des Fans jemand anderem hilft", taz vom 11.10.94
Der Artikel hätte besser Symbolik der Leserverdummung heißen sollen. Florian Marten macht darin recht ungeniert Wahlkampf für den umstrittenen GAL-Direktkandidaten Jo Müller. Ich finde, die taz-Leser müssen wissen, daß Müller seinen Erststimmenwahlkampf nicht aus freien Stücken macht. Die Wahrheit ist doch, daß die GAL-Landesmitgliederversammlung den GAL-Rechtsaußen nicht auf die Landesliste gewählt hat: Auf Platz 2 hat er gegen Amke Dietert-Scheuer und auf Platz 3 gegen Ulrich Cremer vergeigt. Deswegen kann man ihn mit der Zweitstimme nicht wählen. Bleibt ihm also die Erststimme. Aber auch da muß man warnen: Müller hat im Wahlkampf eine gemeinsame Veranstaltung mit der CDU abgehalten, um die Option Schwarz-Grün bei der GAL hoffähig zu machen. Was dabei herauskommt, hat man vor ein paar Wochen bei den sächsischen Landtagswahlen gesehen.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Wimmer
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