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Archiv-Artikel

Wahlen an der TU Den Rechten sei Dank

Die Studierenden an der Technischen Universität (TU) haben den konservativen AStA abgewählt: Ein Jahr nach dem Erfolg des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) stellen die Linken im Hochschulparlament wieder die Mehrheit. Doch nicht nur das Breite Linke Bündnis geht als Sieger aus der Wahl hervor. Das Ergebnis ist auch ein kleiner Erfolg für die demokratische Kultur an der TU. Denn die Wahlbeteiligung hat sich im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. 15 Prozent der Studierenden gaben ihre Stimme ab – für eine Uni-Wahl nicht wenig.

KOMMENTAR VON ANTJE LANG-LENDORFF

Das ist vor allem denen zu verdanken, die jetzt verloren haben: den RCDS-Vertretern. Das einjährige Intermezzo der Konservativen hat vielen nicht gefallen. Es führte zu einer starken Polarisierung. Ob Schließung der Druckerei oder Rechtsberatung – im Parlament flogen die Fetzen. Bei einer Sitzung soll es sogar zu einer Rangelei gekommen sein.

Normalerweise machen die meisten Studierenden um Hochschulpolitik einen großen Bogen. Zu unsexy sind Streitereien zwischen linken und noch linkeren Gruppierungen. Die Auseinandersetzungen im vergangenen Jahr haben jedoch eine breitere Öffentlichkeit gefunden. Der Polarisierung folgte die Politisierung. Viele Studierende fragten sich, wer sie da eigentlich repräsentiert. Und gingen diesmal doch zur Abstimmung.

Man kann nur hoffen, dass die Konservativen nach der Wahlschlappe nicht völlig die Lust verlieren, sondern sich auch als Opposition weiterhin engagieren. Denn wenn ein linker AStA einfach da weitermacht, wo er aufgehört hat, ist bald auch das Interesse der Studierenden so, wie es früher war: nämlich minimal.