Wachsende Stadt : Senator Freytag tätschelt Familien
In Hamburg wächst nach Meinung von Stadtentwicklungssenator Michael Freytag (CDU) „familienfreundlicher“ Wohnraum. In einem Zwischenbericht des „Sofortprogramms“ für Wohnungsbau- und Gewerbeflächen teilte Freytag gestern mit, dass die Planungen für 1.200 neue Wohnungen bis Ende 2006 abgeschlossen seien. Die Hälfte der Flächen sei bereits jetzt für den Verkauf frei. Daneben laufe die Planung für weitere 2.600 Wohnungen. Die Investoren dafür fehlten aber noch. Mit dem „Sofortprogramm“, so Freytag, reagiere der Senat auf die seit 2002 um 8.000 auf 228.000 gestiegene Zahl an Haushalten mit Kindern: „Wir wollen für Familien attraktiven und bezahlbaren Wohnraum ausweisen.“ Hamburg stelle bis Ende 2006 darüber hinaus noch 48 Hektar neue Gewerbeflächen zur Verfügung, kündigte er an. Für weitere 110 Hektar laufe gegenwärtig die Planung.
Für die in den Vortagen hochgekochten Proteste von Kleingärtnern zeigte Freytag gestern kein Verständnis: „Der Tenor ist nicht nachvollziehbar“, gebe es doch für 97 Prozent der Kleingärten Bestandsgarantie. „Eventuell benötigt werden maximal 1.000 Flächen in den nächsten Jahren“, so Freytag: „Wir mögen die Kleingärtner.“
Die SPD warnte den Senat vor dem Scheitern des Projekts Wachsende Stadt. „Die Menschen dürfen nicht zusammenzucken, wenn sie „,Wachsende Stadt‘ hören“, mahnte Fraktionschef Michael Neumann in Anspielung auf den Umgang mit den Gärtnern.
Die GAL stellte klar, was Freytag gestern als „Sofortprogramm“ deklariert habe, „ist alter Wein in alten Schläuchen“. Der Senator habe keine neuen Flächen vorstellen können, rügte der Abgeordnete Claudius Lieven. Die Planungen für die genannten Projekte seien bereits 2002 in der so genannten „ersten Tranche Wachsende Stadt“ und in einer zweiten 2003 eingeleitet worden. Viele der Vorhaben seien in Bürgerbegehren bekämpft worden oder weit von ihrer Umsetzung entfernt, so Lieven: „In Wahrheit hat der Senat mit seiner familienfeindlichen Politik, überhöhten Grundstückspreisen und dem Abschmelzen der Wohungsbauförderung die Abwanderung aus der Stadt wieder verstärkt.“ wei