WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Am morgigen Dienstag wird auf dem Pankower Garbátyplatz im Rahmen einer Kundgebung der Befreiung Pankows durch die Alliierten vor 63 Jahren gedacht. Entsprechend mehrsprachig heißt das Motto „Wir sagen: Spasibo! Merci! Thank you!“ (17 Uhr). Später dann wird im Kreuzberger Kato der „Krieg nach innen“ untersucht, es geht dabei um die Bundeswehreinsätze im Inland, von denen Schäuble ja schon seit Jahrzehnten träumt und die im Rahmen von „Amtshilfe“-Einsätzen ja auch tatsächlich immer öfter stattfinden. Zu welchem Zweck allerdings eine Polizei in Feldgrau etabliert werden soll und was das bedeutet, wollen Claudia Haydt, Sönke Hilbrans, Gerit Ziegler und Frank Brendle diskutieren. Der Mittwoch dann ist der Tag einer Uraufführung der besonderen Art – die Gedenkstätte Köpenicker Blutwoche wird zum Spielort des Stadttheaters Köpenick, dessen Ensemble wiederum in einer Inszenierung auf die berüchtigte „Blutwoche“ eingeht, bei der die Nazis zwischen dem 21. und dem 26. Juni 1933 hunderte von Menschen in Köpenick folterten und zum Teil ermordeten. Anschließend wird der historische Hintergrund des Stücks in einer Podiumsdiskussion geklärt. Der Donnerstag schließlich ist dem im vergangenen Jahr verstorbenen Cajo Brendel gewidmet, der als Rätekommunist wusste: „Die soziale Revolution ist keine Parteisache!“ Das gleichnamige, soeben erschienene Buch mit Texten von Cajo Brendel wird von Christian Frings, einem der Herausgeber, in der K9 vorgestellt. Anschließend wollen die VeranstalterInnen, die Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft, darüber streiten, ob die RevolutionärInnen nun eine Partei brauchen oder eher nicht und inwieweit Antibolschewismus von links nicht doch nur eine Gutmenschenspinnerei ist. Es wird mit großer Sicherheit eine spannende Diskussion werden.
Befreiung: Garbátyplatz, Di., 17 Uhr
Krieg nach innen: Kato, U-Bhf Schlesisches Tor, Di., 18.30 Uhr
Blutwoche: Puchanstr. 12, Mi., 18 Uhr
Brendel: K9, Kinzigstr. 9, Do., 19.30 Uhr