WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Lage in der Stadt
Heute wird vor dem Rathaus Neukölln demonstriert. Einerseits gegen Hartz IV und andererseits gegen den Bezirksbürgermeister Buschkowsky, der in letzter Zeit gegen Multikulti agiert und sich nicht zu schade ist, der Jungen Freiheit Interviews zu geben. Warum er allerdings in Verbindung mit Hartz IV steht – wenn man mal von seiner SPD-Mitgliedschaft absieht –, ist nicht so ganz klar.
Heute Abend spricht dann Peter Kessen, Autor des Buches „Von der Kunst des Erbens. Die ‚Flick-Collection‘ und die Berliner Republik“ im Café Morgenrot. Denn damit, dass die eigentliche Flick-Ausstellung nicht mehr zu sehen ist, ist der Skandal nicht aus der Welt. Außerdem redet Kessen in seinem Buch nicht nur von dem Multimillionär Flick, sondern auch von all den anderen Profiteuren, die sich in ganz Deutschland mit jüdischem Eigentum und auf Kosten der ZwangsarbeiterInnen bereichert haben.
Am Donnerstag wird gegen den „perfekten Lebenslauf“ demonstriert, soll heißen gegen privat organisierte Bildungseinrichtungen, die Senat und Land dabei helfen, Unis und andere Schulen finanziell einzuschränken. Angesichts der Tatsache, dass die Hertie-Wirtschaftsschule gerade eröffnet wurde, eine interessanter Protest.
Am Samstag und am Sonntag hat man es dann mit diversen Mai-Feiern zu tun: Die einen feiern am Samstag ab 20 Uhr im Mauerpark Walpurgisnacht. Zu sehen wird sein – wie in jedem Jahr –, wie Linke gemeinsam mit Nazis und Besoffenen auf die Polizei eindrischt. Sehr, sehr blöd. Der Sonntag wird dann die üblichen Verfolgungsspielchen in Kreuzberg bringen, andere, die, wie der DGB, gemütlicher drauf sind, demonstrieren in Hängematten und Liegestühlen für die Wiedereinführung der 35-Stunden-Woche vor dem Roten Rathaus (von 10 bis 17 Uhr).