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Archiv-Artikel

WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Am Mittwoch treffen sich die vielgelobten sogenannten Solizusammenhänge im Versammlungsraum des Mehringhofs, um zu besprechen, was und wie man bei den laufenden Paragraf-129a-Verfahren helfen kann. Konkret geht es darum, Aktionen, Veranstaltungen, Solipartys usw. zu organisieren. Jede und jeder ist willkommen. Tags darauf wird in der K9 unter dem Titel „Gute Mörder, schlechte Mörder“ noch mal über die Geschichte jener geredet, die als Erste mit dem Paragrafen 129a verfolgt wurden, also RAF, SPK, Bewegung 2. Juni und und und. Zunächst läuft der Film „Auf Leben und Tod“ aus dem Jahr 1979, anschließend spricht Klaus Viehmann, der in den Siebzigerjahren selbst aktiv in der westdeutschen Stadtguerilla mitwirkte. Aber auch um die heutigen Sicherheitsgesetze und ihre Funktionen wird es an dem Abend gehen.

Am Freitag wird in der Friedrichshainer Schreina47 die Ausstellung „Das hat’s bei uns nicht gegeben! Antisemitismus in der DDR“ eröffnet, die die Amadeu-Antonio-Stiftung in Zusammenarbeit mit acht regionalen Projektgruppen in Ostdeutschland erarbeitet hat. Eine notwendige Ausstellung, da von der offiziellen stalinistischen antisemitischen Politik, etwa dem Merker-Prozess, bis hin zum geduldeten Alltagsantisemitismus in der DDR nicht gesprochen wurde und kaum etwas davon bekannt ist. Die Ausstellung ist nur am Freitag und am Samstag zu sehen, also hurtig!

Am Sonntagmorgen dann wird in der Volksbühne unter dem Titel „Ist jetzt alles Terrorismus? Die politische Dimension des § 129a“ noch mal im großen Rahmen diskutiert. Hier geht es nicht nur um Meinung und Selbstbestätigung, sondern auch um die Ausleuchtung juristischer Finessen. Das Podium ist dabei mit Christina Clemm, Fritz Storim, Rolf Gössner, Roland Roth und Britta Grell bestens und kompetentest besetzt.

§ 129a: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Mi., 20 Uhr

Mörder: K9, Kinzigstr. 9, Do., 20 Uhr

Antisemitismus: Schreina47, Scheinerstr. 47, Fr., 20 Uhr

Terrorismus: Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz, So., 10.30 Uhr