WOCHENÜBERSICHT: LAUTSPRECHER : Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt
Heute am Montag findet auf dem S-Bahnhof Waidmannslust eine Kundgebung mit dem Titel „Nous sommes tous de la racaille“ statt, denn Angela Merkel und Nicolas Sarkozy treffen sich an dem Tag in der Romain-Rolland-Oberschule in Reinickendorf. Sie werden dort über „Immigration und Integration“ sprechen, und wir wissen ja nun wirklich alle, dass die Staatslenkerin und der Staatslenker als Vertreter einer Politik der Abschottung und Ausgrenzung berüchtigt sind. Dagegen wiederum soll demonstriert werden (10 Uhr). An der FU spricht am Donnerstag Freerk Huisken über die aktuelle Hirnforschungsdebatte und ihren ideologischen Hintergrund. Sein Vortrag heißt „Hirnforscher machen mobil – gegen den Verstand“ und wird sich der Verteidigung der Idee vom freien Willen gegen alle jene widmen, die plump und biologistisch argumentieren. Im Max & Moritz spricht man dann am Freitag über „Nazis, Bundeswehr und Heldenfeiern“, Anlass ist der „Volkstrauertag“ am Sonntag. Es geht um die „Traditionsbildung“ der Bundeswehr, die sich von der NS-Wehrmacht nicht ausreichend distanzieren mag und so immer wieder gemeinsam mit alten Nazis die Gefallenen des Zweiten Weltkriegs betrauert. Und dieses Gedenken ist der Grund dafür, dass am Sonntag am Friedhof am Columbiadamm protestiert werden muss. Dort nämlich mobilisiert man unter dem Motto „Schluss mit deutschem ‚Heldengedenken‘ “ gegen eine Trauerveranstaltung für gefallene Kämpen. Was aber, fragen sich scharfe Beobachter, machen die Anführungszeichen um das Wort „Heldengedenken“? Wollen wir den Toten das Wort „Held“ nehmen, weil wir es selbst benutzen wollen? Weil es falschen und richtigen Heldenkult gibt? Liebe Genossinnen und Genossen, das gibt es nicht, jedes Heldengedenken ist falsch. Das weiß man doch schon lange! (10 Uhr).
Hirnforscher: FU Silberlaube, Hörsaal 1A, Do., 18 Uhr
Bundeswehr: Max & Moritz, Oranienstr. 62, Fr., 19 Uhr