WOCHENÜBERSICHT: KONZERT : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Zuerst die alten Helden, streng alphabetisch und ohne groß Aufhebens darum zu machen: Die Fehlfarben spielen heute im Kesselhaus der Kulturbrauerei für den Arbeitskreis Wohnungsnot, Lydia Lunch kommt am Montag ins Lido (passenderweise ist da auch der einstmalige Die-Haut-Gitarrist Jochen Arbeit mit dabei), und meinetwegen noch Slayer, die man mal wegen ihrer irrwitzigen Gitarrenarbeit gut finden musste. Die spielen am Mittwoch in der Columbiahalle. Überhaupt könnte man derzeit eigentlich jeden Tag auf ein Metal-Konzert gehen, aber so wertkonservativ muss man sich dann doch nicht anstellen, weil da gibt es ja noch … tja, hm, Chairlift zum Beispiel, die einen Synthiepop machen. Einen vornehmlich mit synthetischen Mitteln erstellten Pop also, obwohl man sich beim Hören ihres Albums „Does you inspire you“ doch manchmal wünschen würde, dass da eine echte Großkapelle hinter diesen Liedern gestanden hätte. Weil die das eigentlich verdient hätten, um den hübschen Schwebezuständen und tagträumenden Melodien mit den Kate-Bush-Kieksern den letzten Kick zu geben. Chairlift kommen aus New York und spielen am Samstag im Bang Bang Club. Mit Dr. Dog dagegen hat man eine Band, die es schafft, Kinderabzählreimne, gutmütiges Brummeln und diese ätherische Abgedrehtheit, die die frühen Sachen von T. Rex ausgezeichnet hat, in einem Song unterzubringen. Den großen Homerecording-Musiker R. Stevie Moore kennt und schätzt die Band aus Philadelphia noch dazu, was allein schon eine Leistung ist. Sie spielt am Mittwoch im Magnet. Und wenigstens unter Studiobedingungen klingt das Projekt von Monsieur Mo Rio aus Stuttgart richtig toll: Beschwingte Sonnenanbetereien sind da zu hören, Bossa-Verneigungen, und irgendwo lächelt immer ein Brian Wilson durch diesen Vaudeville-Pop. Mit Scarlet’s Well am Donnerstag im Bang Bang Club.
Chairlift: Bang Bang Club, Sa, 21 Uhr. 13 €
Dr. Dog, Wye Oak: Magnet, Mi, 21 Uhr. 15 €
Monsieur Mo Rio, Scarlet’s Well: Bang Bang Club, Do, 21 Uhr. 10 €