WOCHENÜBERSICHT: KONZERT : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Der Sommer. Hat ja durchaus seine schöne Seiten, aber halt auch genauso seine Durststrecken, in denen man dann in den Programmen herumstochert und nicht so wirklich weiß. Wenn man nun ein ausgemachter Fan von brasilianischer Musik wäre, gut, dann könnte man sich diese Woche tatsächlich wie ein kleiner Sonnenkönig freuen, und das gleich über alle Maßen, denn mit Chico César und Jorge Ben Jor kommen zwei wahrhaftige Stars Brasiliens an zwei aufeinander folgenden Tagen in die Stadt, bei den Blue Nites im Tränenpalast: César am Montag und Ben am Dienstag, und die machen schon auch so eine hüftschwunggeschmeidige Musik, die in ihrer unzweifelhaften Eleganz selbst Nichtfans der Musica Popular Brasileira in Bewegung bringen kann. Aber das halt doch eher als ein anerkennendes Kopfnicken. Was an Respekt nun nicht gerade wenig ist für einen hüftsteifen Zugucker von außen, der sich jedoch vielleicht lieber mal wieder in so richtigen Rockschweinereien fläzen würde, und zumindest die Namen, die die Bands am Samstag im Schokoladen laut Gruppenrat mit sich herumtragen müssen, sind nun wirklich bekloppt und damit aller Ehren wert: es spielen Los Leopardos del Silenciador und I Never Had Sex with Cindy Lauper. Wobei letzterer Name ja irgendwie auch was mit der Liebe zu tun hat, und da darf man mal besinnlich werden und sich fragen, wieso eigentlich Adriano Celentano bei der immer noch laufenden Love Week so wenig Beachtung findet. Obwohl der doch mit „Una festa sui prati“ eine beinharte Beschwörung der Liebe gemacht hat, mit dem Verweis in den Textzeilen, dass wenn schon ein Wettkampf sein muss, es immer der „dell’ amore“ sein solle. Aber vielleicht erinnert man sich im Schleusenkrug daran. Dort zollen heute Abend Adriano & The Rhythm & Beat Organization Adriano Celentano ein Tribut.