WOCHENÜBERSICHT: KINDERHORT : Winkelmaiers suchen nach den schönsten Spielsachen
Hat man sich erst einmal fortgepflanzt, beginnt man selbst als allergrößter Theatermuffel sich plötzlich wieder dafür zu interessieren, was auf Bühnen stattfindet. Das fängt an bei Kindergeburtstagen, wenn die versammelten Minderjährigen plötzlich glauben, mit ihren Stofftieren und dem im elterlichen Kleiderschrank entdeckten Kostümfundus eine Tragikomödie griechischen Ausmaßes inszenieren zu müssen. In der vagen Hoffnung, die nächsten Aufführungen könnten etwas mehr Struktur erhalten oder zumindest einen absehbaren Schluss, entführt man die Kinder dann zur Förderung ihrer Regiefertigkeiten ins Kindertheater. Dort allerdings stößt man dann bisweilen auf exakt dieselben Missstände. Eine künstlerisch abgesicherte Fortbildung bietet, wenn auch leider vorwiegend für ein Publikum, das frühkindlichen Spontaninszenierungen bereits entwachsen ist, der Schüler- und Jugendtheaterwettbewerb „Liebe Macht Tot(d)“. 148 Schul- und Theatergruppen haben ihre Bearbeitungen mit Shakespeare eingereicht, 5 wurden ausgewählt und zeigen ihre Produktionen nun von heute an bis zum Mittwoch in der Wabe. Mit dabei sind die Theater-AG des Goethe-Gymnasiums Schwerin, aber auch die Eisenhans Theatergruppe des Hamburger Thalia Theaters, die sonst auf der Studiobühne des renommierten Theaters auftreten darf. Gleich anschließend beginnt dann ebenfalls in der Wabe das 29. Theatertreffen der Jugend. Die dafür zuständige Jury, die sich zusammensetzte aus Theaterschaffenden und TheaterpädagogInnen, hat aus 123 eingesandten Bewerbungen 8 Produktionen aus sieben Bundesländern nach Berlin eingeladen. Die werden am Freitag, 23. Mai, ab 19 Uhr nach dem unvermeidlichen Grußwort vorgestellt. Anschließend folgt ab 20 Uhr die erste Inszenierung: Theater Mobil des Jungen Schauspiels Hannover zeigt „Heimat im Kopf“.
Wabe, Danziger Straße 101. Programminfo: www.wabe-berlin.de