WAS MACHT EIGENTLICH ...der König von Kreuzberg? : Vorzeitig abdanken
Hastu gehört, Alter? Der König ist weg. Einfach so. Nicht mal einen letzten Raki gab’s noch. Verwaist die Insignien seiner kurzen Herrschaft: Dönermesser und Wasserpfeife. Krass!
Dabei hatte er noch viel vor, der König von Kreuzberg. Am 8. April erst hatte Sat.1 den türkischdeutschen Darsteller Fahri Ogün Yardim, der zurzeit auch in der Kinoproduktion „Kebab Connection“ zu sehen ist, als „Attila“ auf den Thron einer fiktiven Kreuzberger „Döneria“ gehoben. Sein Gefolge: der Kurierfahrer Hakan, sein kruder Cousin Fehzi, seine blonde Freundin Nina und der deutsche Ron als Maître de Kebap. Alles verpackt in poppige Ethnokulissen und MTV-like geschnitten. Das musste doch funktionieren!
Hat es aber nicht. Gestern bestätigte Sat.1, die Sitcom nach nur drei ausgestrahlten Folgen aus dem Programm gekegelt zu haben. Bei Marktanteilen um die 8 Prozent in der „werberelevanten Zielgruppe“ der 14- bis 49-Jährigen war die Geduld der Senderstrategen zerflossen wie Fettstreifen in einem gut gerösteten Dönerspieß.
Woran lag’s? Sind die Deutschen doch nicht reif für die Ethnokomödie? Passiert so was, wenn man das interkulturelle Spannungsfeld auf die Frage „Knoblauch ode’ scharf?“ reduziert? Oder war die Serie, was mancher bezeugt, einfach grottenschlecht gestrickt? Wahrscheinlich von allem ein bisschen. Freitagabends gibt’s jedenfalls wieder Currywurst statt Lahmacun: Wie Sat.1 mitteilte, laufen auf dem Sendeplatz erst mal „Wiederholungen der bewährten Serie ‚Hausmeister Krause‘“. Na denn: Güle güle, König Attila! CLP FOTO: SAT.1