WAS MACHT EIGENTLICH ...der Falk Verlag? : Nachhaltige Politik
Über den heißen Draht des Senats nach Ostfildern war bisher wenig bekannt. Doch offenbar muss die politische Karte von Rot-Rot neu gezeichnet werden, denn es existiert eine mächtige Berlin-Schwaben-Connection. In 73760 Ostfildern, das liegt bei Stuttgart, unterhält nämlich der Falk Verlag seinen Sitz – der mit diesen praktischen Stadtplänen, die nach einem nicht zu erfassenden System gefaltet sind.
In der aktuellen Ausgabe des „Cityplans Berlin“ trägt der Flughafen Tempelhof den zukunftsweisenden Hinweis „geschlossen“. Von der taz zu diesem Schritt beglückwünscht spricht Bernd Schreiber, Leiter der Dokumentation, von einer „Panne“. Für die Recherche habe der Verlag 106 Anfragen an Berliner Tiefbau-, Grünflächen- und sonstige Ämter gestellt, der Senat habe im Juli 2004 kurz vor Druckschluss die „sofortige Befreiung von der Betriebspflicht im November“ erklärt. „Hätten wir den Flughafen im Plan offen gelassen, wäre das im Zweifel auch falsch gewesen. Was also sollten wir tun?“, fragt der brave Dokumentar Schreiber. Doch wir kennen unsere Senatsschlitzohren. Eine Panne? Pah! Noch nie was von selbsterfüllender Prophezeiung gehört? Auch wenn eine Sprecherin der Stadtentwicklungsverwaltung jegliche Genugtuung abstreitet („Wir freuen uns nicht.“) – dem Vernehmen nach haben sich die Mitarbeiter ein Exemplar an die Wand gehängt. Davor hüpfen sie morgens im Kreis herum und singen: „Ach wie gut, dass niemand weiß: Im nächsten Plan schließen wir den Tegel-Scheiß!“ US AUSRISS: FALK VERLAG