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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...Michaele Schreyer? Wieder zur Uni gehen

Von STA

Michaele Schreyer geht wieder zur Uni. Was soll man auch sonst so machen, wenn man ab 1. November als EU-Haushaltskommissarin aussortiert ist? Die Grünen-Politikerin werde eine Professur an der Freien Universität übernehmen, sagte ihr Brüsseler Büro gestern der taz. Zu Fachbereich und Starttermin aber gab es keine Angaben. Mysteriös. Vor allem, weil die Pressestelle der FU vom prominenten Neuzugang im Lehrkörper gestern Nachmittag gar nichts wusste.

Die heute 53-jährige Schreyer hatte nach ihrem Wirtschaftsstudium in Köln bereits fünf Jahre an der FU als wissenschaftliche Assistentin gearbeitet und dort 1982 promoviert. Vier Jahre war sie danach Mitarbeiterin der grünen Bundestagsfraktion, wechselte 1987 zum Ifo-Institut in München und wurde 1989 in der ersten rot-grünen Koalition Senatorin für Stadtentwicklung. Den Grünen trat sie 1987 bei.

Nach dem Ende der Koalition kam sie 1991 ins Abgeordnetenhaus, wurde 1998 Fraktionschefin. Im Parlament machte sie als Haushaltsexpertin und mit Sparvorschlägen von sich reden. „Grüne Maggie Thatcher“ nannte sie die FAZ. 1999 benannte die neue rot-grüne Bundesregierung sie für den zweiten deutschen Kommissarposten neben dem SPD-Mann Günter Verheugen.

Auch während ihrer Brüsseler Zeit gehörte Schreyer den Berliner Grünen an, behielt nach Parteiangaben auch ihr Standbein in Zehlendorf. „Kein Kommentar“, aber sagt die Grünen-Zentrale zur Frage, ob Schreyer wieder in die Landespolitik einsteigen will.STA FOTO: REUTERS