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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ...Meinhard von Gerkan? Bei Schröder „Schiene“ anschwärzen

Von ROLA

Da feiert der berühmte Stararchitekt Meinhard von Gerkan gerade seinen 70. Geburtstag. Und als Geburtstagsgeschenk kommt die Nachricht, dass Bahnchef Mehdorn („die Schiene“) den neuen Lehrter Bahnhof verschandeln will. Der Sekt wurde warm, die Sahne für den Kuchen sauer im Büro Gerkan – nicht zuletzt darum, weil „Schiene“ schon einmal eigenmächtig in die Pläne des Architekten eingegriffen hatte. Vor drei Jahren hatte Mehdorn total frech die Kürzung des Glasdachs verfügt. Nun legte er nach zum 70. Die Innengestaltung des Hallengewölbes werde optisch nicht schön ausgeleuchtet werden, wie Gerkan das möchte. Um Kosten zu sparen, plant Mehdorn, die Decke mit grauen Blechplatten abzuhängen. Quadratisch, praktisch, billig – Geiz ist geilmäßig.

Dem junkerstämmigen Gerkan war das gestern zu viel. Wie alle großen Männer suchte er Verstärkung bei anderen großen Männern und schwärzte „Schiene“ bei Gerhard („der Gerd“) Schröder an, um die „weitere Verschandelung“ des Lehrter Bahnhofs zu verhindern. Der Kanzler soll, wie schon Ende 2004, den Bahnchef in die Mangel nehmen und es richten. Schließlich guckt Schröder ja vom Kanzleramt auf den Superbahnhof, hat Gerkan sich gedacht. Wenn das mal gut geht? Okay, Schröder ist ein Gerkan-Fan. Aber sicher ist auch, dass „der Gerd“ nicht die gleiche Euphorie für die Bahn wie für schnelle Sechszylinder aufbringt und der neue Super-Bahnhof ja den Ausblick des Kanzlers verstellt. Hat das der 70-Jährige vergessen?      ROLA FOTO: ARCHIV