WAS MACHT EIGENTLICH ... die linke Internationale?: Kleingeld loswerden

Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Inwieweit die schon von Karl Marx geforderte Vernetzung der internationalen Kommunisten und Sozialisten vorangeschritten ist und eine Revolution möglicherweise doch noch irgendwann irgendwo ausbrechen sollte, sei mal dahingestellt. Eines aber ist sicher: Bei der Gedenkdemo für Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am vergangenen Wochenende hat zumindest die internationale Vermischung des Kleingelds schon ziemlich gut geklappt.

Die Landesschatzmeisterin der Linkspartei teilte nach einem Kassensturz mit: Bei der Sammlung für die Veranstaltung und den Erhalt der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde wurden nicht nur 1.993,77 Euro gespendet, sondern auch 2 bulgarische Lewa, 5 griechische Drachmen, 200 israelische Schekel, 90 chinesische Yuan, 5 tschechische Kronen, 6 kroatische Kunas, 500 italienische Lire und 6,50 norwegische Øre. Einer der Demo-Besucher erleichterte sein Portemonnaie zudem um vier olle D-Mark und einen Pfennig. Ein anderer Spaßvogel steckte den Bonus-Taler einer Apotheke in die Büchse.

Was ist von diesem Ergebnis zu halten? Man könnte angesichts der vielgestaltigen Münzen und Scheine über eine neue Qualität internationaler Zusammenarbeit räsonieren – oder aber über Billigflieger, über die Globalisierung und ihre Auswirkungen. Aber lassen wir das. Schließen wir diesen Text lieber mit der Erkenntnis, dass Linke manchmal ziemlich geizig sind: Im Schnitt hat jeder der laut Linkspartei 80.000 Demo-Teilnehmer lediglich 2 Cent gespendet.  ALL FOTO: AP