WAS MACHT EIGENTLICH ... die Polizei? : Telefonhäuschen recyceln
Dieser Winter sei auch für die im Wachschutz beschäftigten Polizisten eine Zumutung, meint Bernd Jahnke, der stellvertretende Leiter für den zentralen Objektschutz in Berlin. Seit Monaten seien sie Regen, Schnee und Wind schutzlos ausgeliefert. Der berechtigte Zwischenruf hat die Kreativität eines Wachmanns auf den Plan gerufen. Die Telekom mustere gerade ihre gelben Telefonhäuschen aus, wusste er zu berichten. Die könnten gut als Unterstand für die Wachschützer dienen.
Offenbar sind die innerbetrieblichen Wege bei der Polizei unkompliziert. Denn für 750 Euro hat sie 15 ausgemusterte Häuschen erworben und sie in den polizeieigenen Werkstätten in Polizeigrün gestrichen. Seit Februar werden sie aufgestellt. Vor der türkischen, der russsischen, der irakischen Botschaft etwa stehen welche. Seit kurzem gibt es auch eines in der Wilhelmstraße vor der britischen Botschaft. Dort kommt der Charme der Hütte voll zur Geltung. Die gerundeten Ecken lassen die alte Nutzung des Unterstandes gut erkennen. Aber polizeigrün, wie das Telefonhäuschen nun leuchtet, wirkt es verzaubert, zumal die Türen rausgenommen sind. „Sonst würden die Scheiben bei Regen beschlagen“, so Jahnke. Mit etwas Fantasie ist die weitere Transformation des neuen Unterstands der britischen Botschaft klar zu erkennen: Bald wird ihr ein spitzes Dach wachsen, und – wer weiß – zum nächsten Winter mustern die Briten gar ein paar Bärenfellmützen aus, die die Wachschützer gut brauchen könnten, so kalt, wie’s hier ist. Changing the Guards lässt grüßen. WS FOTO: ARCHIV