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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... der Schrott in Berlin? Immer seltener auf der Straße landen

Von HEI

Die Finanzkrise hat die Berliner erreicht – sie können sich offenbar keine neuen Möbel mehr leisten. Die BSR jedenfalls hat im vergangenen Jahr nur noch 20.000 Kubikmeter illegal entsorgte Möbel und Elektroschrott aufgesammelt; im Jahr zuvor waren es noch 20 Prozent mehr. Die andere Möglichkeit ist freilich, dass dieser Rückgang auch etwas mit den dubiosen Fahndungsmethoden der Ordnungsämter zu tun hat, denen die Ermittlung von Müllsündern offenbar wichtiger ist als das Briefgeheimnis: Manche Ordnungsämter suchen in den illegal entsorgten Müllsäcken gezielt nach Briefen der Täter, gestand der Leiter des Ordnungsamtes Lichtenberg der Deutschen Presseagentur.

Die Weigerung der Berliner, ihre Altmöbel im gewohnten Umfang vor die Tür zu stellen, könnte auch die BSR in Schwierigkeiten bringen. Denn den Abtransport des Mülls ließ das Unternehmen sich vom Land Berlin kräftig bezahlen – mit 4,6 Millionen Euro im Jahr 2007. Nun drohen Einnahmeausfälle bei der BSR. Möglicherweise müssen dann sogar Müllmänner entlassen werden. Die sind dann arbeitslos und haben kein Geld mehr, sich neue Möbel zu kaufen und die alten auf den Bürgersteig zu kippen – ein Teufelskreislauf!

Ganz besonders erfreut ist die BSR dagegen über Bauunternehmen, die ihre Container voller asbestverseuchtem Bauschutt einfach am Straßenrand stehen lassen. Das zu entsorgen ist besonders teuer und sichert damit besonders viele BSR-Arbeitsplätze – da kann der Otto Normalwegwerfer nur schwer mithalten … HEI FOTO: AP