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Archiv-Artikel

…WAS MACHT EIGENTLICH ... Katrin Lompscher? Sich gleich die Nächste anzünden

Von CLP

Das Thema Rauchen war in dieser Woche mal wieder brandaktuell. Da sollte nicht unerwähnt bleiben, was die Gesundheitssenatorin in spe Katrin Lompscher (PDS) zum Thema zu sagen hatte.

Eines vorweg: Man kann zum Rauchen stehen, wie man will. Man kann sich die Bronchien teeren, man kann Selbstgedrehte frühstücken und mit der Kippe ins Bett gehen, wenn man es für nötig hält. Man kann sogar die Ansicht vertreten, dass deutsche Gaststätten aus Gründen der Liberalität und der Gemütlichkeit zugequarzt gehören, auch wenn alle Vernunft dagegen spricht. Man sollte sich nur nicht in die eigene Tasche lügen wie die designierte Senatorin.

In Lompschers Tasche steckt alle zwei Tage ein frisches Päckchen Zigaretten. Mit dem Tageskonsum von einer halben Schachtel gehöre sie zu den „Genussrauchern“, so Lompscher in einem Interview. Genussraucher! Ein fadenscheinigeres Alibi für die eigene Sucht gibt es nicht, das wissen Ex- wie Noch-Raucher gleichermaßen. Zehn Kippen am Tag (Raucher runden lieber ab als auf) markieren sicher nicht das Endstadium des Tabakmissbrauchs, aber mit „Genuss“ hat die regelmäßige Nikotingabe wenig zu tun. Anders gesagt: Was der Raucher genießt, ist die vorübergehende Befriedigung einer in vollem Bewusstsein gepflegten körperlichen Abhängigkeit.

Dass Lompscher gegen ein „militantes Rauchverbot“ ist, dass sie Qualm und frische Luft an öffentlichen Orten nur säuberlich trennen will, darüber wird auf politischer Ebene noch zu sprechen sein. Unehrlichkeit beim Umgang mit der Sucht ist dafür nicht die beste Voraussetzung. CLP FOTO: ARCHIV