…WAS MACHT EIGENTLICH ... Claus Peymann? : Eine Reise mit Handke
Gut, dass Heinrich Heine nicht nur in Düsseldorf und Paris, sondern auch in Berlin biografische und poetische Duftmarken hinterlassen hat.
Das ist zwar lange her, nämlich 184 Jahre, hat aber immer noch Bedeutung, wie etwa für den Theatermann Claus Peymann: Denn Bühnenprovo Peymann hat jüngst seinen Kumpel Peter Handke (Schriftsteller) mit dem „Berliner Heinrich-Heine-Preis“ bedacht und ihn damit nach dessen Düsseldorf-Pleite als Erster wieder umarmt.
Die Düsseldorfer waren somit angeschmiert und die Scharte ausgewetzt. Hatte doch Handke 2006 nach den dortigen Anfeindungen – „Pöbeleien“ – infolge seines Outings als Milošević-Fan auf die Ehre des Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preises verzichten müssen.
Und nun Peymanns zweiter Streich in Sachen Heine-Handke: Anlässlich der Uraufführung des neuen Handke-Stücks „Spuren der Verirrten“ in der Regie von Peymann am BE wurde dem Schriftsteller nicht nur das Preisgeld von 50.000 Euro auf dessen Konto transferiert. Sondern Peymann legte noch nach: Mit Handke gehe er demnächst auf Reisen in den Kosovo und will das von Spendern und Sponsoren aufgebrachte Preisgeld – das Handke nicht persönlich einsackt – für Hilfsgüter in einer serbischen Enklave übergeben. Das ist nobel gedacht von dem Theatermann, dient aber gleichzeitig dazu, sein provokatives Image ein wenig aufzufrischen. Frei nach Heine dürfte das Reisemotto lauten: „Denk ich an Peymann in der Nacht, so werd’ ich um den Schlaf gebracht.“ ROLA FOTO: AP