WAS MACHT EIGENTLICH ... Berlins einziger Fußballstar? : Rätsel aufgeben
Der Reiz von Fußball liegt – das hat der Auftritt von Frankreichs Spielmacher Zinedine Zidane beim Finale der Weltmeisterschaft gezeigt – nicht nur im Spiel selbst, sondern auch in der Spekulation darüber, aus welchen Motiven wichtige Spieler ausrasten oder rumspinnen. Bei der Hertha ist dafür Marcelinho zuständig.
Das Schöne: Allein durch seine Abwesenheit schafft es der 31-jährige Brasilianer, seinen Verein ins Grübeln zu bringen. Über eine Woche lang ließ er Manager Dieter Hoeneß bangen, ob sein Star überhaupt aus Brasilien zurückkehren würde. Am Dienstagabend, mit neun Tagen Verspätung, landete er dann doch in Berlin – schon in den letzten drei Jahren war es mit seiner Pünktlichkeit nicht weit her gewesen.
Doch was waren die Gründe? Er habe wegen einer Straßensperre sein Flugzeug verpasst, hieß es. Dann war die Pleite einer Fluglinie schuld, später ein Gerichtstermin. Zudem gab es Verhandlungen mit einem brasilianischen Verein, Palmeiras São Paulo. Bei einem Krisengespräch mit Manager Hoeneß am Dienstagabend – zu dem Marcelinho gleich seinen Anwalt mitbrachte – habe der Spieler mehrere Gründe für sein Fernbleiben angeführt. Die seien jedoch alle „indiskutabel“ gewesen, so Hoeneß. Marcelinho soll nun eine Geldstrafe im sechsstelligen Bereich berappen. Wie es sportlich mit ihm weitergeht, sei völlig offen, so der Verein. Wahrscheinlich wird Palmeiras nicht die geforderten 3 Millionen Euro Ablöse zahlen. Sicher ist: Marcelinho wird etwas einfallen – auch wenn es keiner versteht. BIS Foto: AP