WAS HABEN EIGENTLICH ... die Studierenden? : Probleme mit Coca-Cola
Der Trend kommt aus den USA. Dort hatten bereits Ende 2005 mehrere Unis die Getränke von Coca-Cola vom Campus verbannt. Ende Juni zog Köln nach – das dortige Studentenparlament beschloss einen Boykott. Der Grund: Der Konzern soll für Menschenrechtsverletzungen und Morde an Gewerkschaftlern in Kolumbien mitverantwortlich sein. Nun schwappt der Boykotttrend nach Berlin. Heute findet an der Universität der Künste (UdK) die „Berliner Kola Konferenz“ statt. Die Arbeitsgruppe „Ethik“ des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) erwartet Vertreter der Kolumbienkampagne, von Ver.di und vom Studentenwerk. Je nach Verlauf der Diskussionsrunde erwägen die Studierendenvertreter Proteste gegen den Konzern. Coca-Cola nimmt die Sorgen der Studierenden ernst. Ein Vertreter des Erfrischungsmultis soll an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Der Brausekonzern selbst aber muss sich kaum Sorgen machen. Schließlich bieten in Berlin schon jetzt nur noch zwei von 33 Mensen und Cafeterien überhaupt Coke an. Die übrigen versorgt eine österreichische Firma. „Eine rein wirtschaftliche Entscheidung“, erklärt Jürgen Morgenstern, Sprecher des Studentenwerks. Die Ösi-Brause ist halt billiger. Marktmacht, das müssen die Studierenden nun lernen, hat ihren Preis. Einige fordern schon einen Boykott der Österreicher. Deren Getränke würden eh nicht schmecken. Ersatzweise könnte man engagiert zur Coke greifen, um dann dem Konzern mit Boykott zu drohen. kas FOTO: AP
Kola Konferenz, 18 Uhr, UdK-Hauptgebäude, Hardenbergstr. 33, Raum 310