■ WAHLDESASTER IM SÜDEN UND NORDEN: Angst vor den Rechten eint die Bonner Runde
Bonn (taz) — Völlig aufgeschreckt reagierten beide großen Parteien gestern in Bonn auf den Aufstieg der Rechtsradikalen. Das Heil für die Zukunft, so der Tenor, liege nun in der gemeinsamen Aktion. Nach wochenlanger Abwehr hat Kanzler Kohl jetzt von sich aus der SPD Gespräche über die öffentlichen Finanzen und das Asylrecht angeboten. Engholm griff dieses Angebot umgehend auf und betonte lediglich, Voraussetzung sei ein ehrlicher Kassensturz. Bei ernsthaften Gesprächen sei die SPD auch bereit, unpopuläre Beschlüsse mitzutragen. Engholm war bei der Wahl noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Mit wenigen hundert Stimmen verpaßten die Grünen den Einzug in den Landtag und retteten damit die absolute Mehrheit der SPD. Die rechtsradikale DVU erreichte 6,3 Prozent. In Baden-Württemberg, wo die rechtsradikalen REPs es auf 10,9 Prozent brachten, wird nun über eine große Koalition oder aber ein Pilotprojekt Schwarz-Grün diskutiert. CDU- Chef Teufel will für eine Koalition die Zustimmung des potentiellen Partners zur Grundgesetzänderung des Asylrechts zur Bedingung machen. SEITEN 2, 3, 4 & 12
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