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Archiv-Artikel

Vorwurf: Mehdorn tut nur unwissend

BERLIN ap/dpa ■ Bahnchef Hartmut Mehdorn hat möglicherweise mehr über die Datenausspähung in seinem Konzern gewusst, als er bislang eingeräumt hat. Die Mitarbeiter der Konzernrevision hätten ihn „wiederholt“ über die Spitzelaufträge an die Firma Network Deutschland GmbH informiert, berichtete die Welt am Sonntag. Das gehe aus einem anonymen Schreiben an die Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestags vom 5. Februar hervor. Die Deutsche Bahn steht in der Kritik, weil sie zur Korruptionsbekämpfung die Daten von rund 173.000 Mitarbeitern mit denen von Lieferfirmen abgeglichen hatte. Für Anfang dieser Woche hat der Vorstand dazu einen ausführlichen Bericht angekündigt. In die Aufklärung der Affäre sollen auch die früheren Bundesminister Herta Däubler-Gmelin (SPD) und Gerhart Baum (FDP) eingeschaltet werden. Mehdorn hatte sich am Freitag erstmals bei den Beschäftigten für Verstöße gegen den Datenschutz entschuldigt. Gewerkschafter bezeichneten die Entschuldigung als ersten Schritt, der aber nicht ausreichend sei. Die Grünen forderten am Wochenende Mehdorns Entlassung: „Das Maß ist voll“, meinte die Grünen-Spitzenkandidatin Renate Künast.