Vorweihnachtlicher Vorwahlkampf: Nichts ist unmöglich

Der große Vorteil der Hamburger CDU ist, dass sie Ole von Beust hat. Zugleich ist er ihr größter Nachteil. Der populäre Bürgermeister ist das einzige politische Schwergewicht der Hanse-Union. Ohne ihn wäre sie den 20-prozentigen Niederungen früherer Jahre näher als den 40-prozentigen Hochebenen.

KOMMENTAR VON SVEN MICHAEL VEIT

Dass es zum erneuten Alleinregieren reicht, ist noch nicht ausgemacht. Dass ein schwarzer Regierungschef allerdings in einer einstigen roten Hochburg Chancen auf die erneute absolute Mehrheit hat, ist bemerkenswert. Es gibt Ministerpräsidenten, die tiefer fallen.

Beachtenswert ist, dass die SPD zulegen kann und auch ihr Kandidat an Gewicht gewinnt, während die Linke weiterhin auf dem Drahtseil balanciert. Zwischen Hopp oder Topp liegt nur ein Schritt.

Arg verwunderlich ist jedoch das Abschneiden der GAL in dieser Umfrage. Nicht einmal die in diesem Jahr so heiß entbrannte Klimadebatte nützt ihr angeblich. Das wäre das erste Mal, dass die wachsende Relevanz eines Themas nicht dem Original nützt, sondern den Plagiateuren.

So ergebnisoffen jedoch dieser Wahlkampf zu sein scheint – er beginnt ja erst. Ein bisschen vorweihnachtlich noch, und ab Anfang Januar geht es dann sieben Wochen voll zur Sache.

Denn alle haben noch alles zu verlieren. Oder zu gewinnen.