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Vorwahl-"Super Tuesday" in USAClintons Vorsprung nur noch minimal

Der "Super Tuesday", an dem in mehr als 20 US-Staaten die Vorwahlen entschieden werden, hat begonnen. Beim Demokraten-Duell sehen Meinungsforscher Obama im Aufwind.

"Keinen Zweifel, dass die Republikaner sie als polarisierend darstellen": Obama über Clinton Bild: dpa

WASHINGTON afp Nach einem mit hohem Einsatz betriebenen Wahlkampf hat am Dienstag in 24 US-Bundesstaaten die Abstimmung über die Kandidaten für das Präsidentenamt begonnen. Bei den Demokraten zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Senatoren Hillary Clinton und Barack Obama ab. Am Montag absolvierten beide Kandidaten nochmals ein Programm an Kundgebungen und Fernsehauftritten. Dabei konnte Obama offenbar Boden gut machen. Bei den Republikanern dagegen schien alles auf einen Sieg von John McCain hinauszulaufen. Erste Wahllokale in New York öffneten um 12 Uhr deutscher Zeit. Der "Super-Dienstag" sollte 17 Stunden später in Kalifornien zu Ende gehen.

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Live-Ticker, Hintergründe, Kommentare und Analysen am Super-Tuesday am 5. Februar: Verfolgen Sie auf taz.de Dienstag Nacht bis Mittwoch früh die Abstimmungen in mehr als 20 US-Bundesstaaten - den Höhepunkt der US-Vorwahlen zur Präsidentschaft. Am Dienstag ab 23 Uhr.

Sowohl Clinton als auch Obama ließen sich auf großen Wahlveranstaltungen von ihren Anhängern noch einmal feiern und warben im Fernsehen um Stimmen. "Wenn Ihr mich unterstützt, wenn Ihr für mich stimmt, wenn Ihr die Angst, den Zweifel und den Zynismus zurückweist, dann werden wir morgen im ganzen Land gewinnen", rief Obama vor 4500 Anhängern in New Jersey, das eigentlich als Hochburg von Clinton gilt. Er empfahl sich den Demokraten als Kandidat, der besser als Clinton Stimmen unter unabhängigen und republikanischen Wählern gewinnen könnte. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Republikaner sie als polarisierende Figur darstellen werden", sagte Obama. Zudem hatte der 46-Jährige noch 16.000 Anhängern in Connecticut eingeheizt.

Auch Clinton reiste nach Connecticut. Dort ließ sie bei einem emotionalen Auftritt in ihrer Heimatuniversität Yale die Strapazen des Wahlkampfs durchblicken. Sie wischte sich eine Träne aus den Augen und sagte mit heiserer Stimme: "Ich habe gesagt, ich werde nicht weinen, und noch sind wir nicht soweit."

Mit einem ähnlich gefühlvollem Auftritt hatte Clinton vor vier Wochen in New Hampshire Aufsehen erregt und viele Stimmen erobert. Doch nur auf Gefühl will die ehemalige First Lady offensichtlich nicht setzen: Am Abend machte sie in der David-Letterman-Show klar, dass sie im Falle eines Wahlsieges im Weißen Haus das Sagen haben werde - und nicht Ehemann Bill. Clinton antwortete auf die Frage ihres Gastgebers, wie sie verhindern wolle, dass ihr Ehemann als Ex-Präsident sich in alles einmische: "In meinem Weißen Haus werden wir beide wissen, wer die Hosen anhat." Clinton wollte am Dienstag in ihrer Heimat New York wählen, Obama in Chicago.

Meinungsforscher verkündeten derweil einen Stimmungsumschwung zugunsten Obamas. In einer Umfrage des Senders CNN kam er auf 46 Prozent gegenüber Clinton mit 49 Prozent. Die Zeitung "USA Today" sah Clinton gar nur noch mit 45 zu 44 Prozent vorne, die "New York Times" sah beide bei 41 Prozent. Noch im Januar hatte Clinton in USA-weiten Umfragen stets einen zweistelligen Vorsprung vor Obama verzeichnet. Ein Sprecher Clintons verwies angesichts der neuen Zahlen darauf, dass bei allen bisherigen Vorwahlen die Meinungsumfragen nichts taugten. Beide Lager gingen davon aus, dass auch der "Super-Dienstag" keine Vorentscheidung über den demokratischen Präsidentschaftsbewerber bringen werde.

Anders sah es bei den Republikanern aus, wo sich McCain siegessicher gab: "Ich bin sehr optimistisch", sagte der Senator von Arizona bei einer Wahlkampfveranstaltung in Massachusetts, dem Heimatstaat seines Konkurrenten Mitt Romney. Dieser gab sich allerdings kämpferisch und kündigte ebenfalls an, gewinnen zu wollen. "Das ist ein wirklicher Kampf und ich werde ihn gewinnen., sagte er in Nashville im US-Staat Tennessee. Umfragen zufolge lag McCain klar vorn.

Bei den Vorwahlen in 24 der 50 Bundesstaaten wird entschieden, welche Delegierten auf die Nominierungsparteitage von Demokraten und Republikanern im Sommer entsandt werden. Bei den Republikanern sollten am Dienstag etwa tausend der insgesamt 2380 Parteitags-Delegierten bestimmt werden, bei den Demokraten etwa 1700 von 4049.

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