Vormerken : NOW – Drei Nächte Musik & Visuals
Die Anzeichen, dass so genannte „urbane Kultur“ bei den Verantwortlichen in Berlin immer weniger auf Interesse stößt, mehren sich. Eindringliches Beispiel ist die Aushunger-Taktik, auf die der Senat beim Tesla/Podewil, dem einzigen Zentrum für Neue Technologien, setzt. Dabei brüsten sich PolitikerInnen gerne mit dem, was seit Jahren zum Exportschlager der Stadt gehört: Clubkultur, Streetart oder eben Neue Medien. Auf diese Entwicklung macht auch die Arena im Rahmen ihrer Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen aufmerksam. Doch die Theorie erschöpft sich in einem Manifest, der Rest ist drei Nächte massive Praxis. Etwa mit der Deutschlandpremiere von Matthew Herberts aktuellem Werk „Plat Du Jour“. Sein aktuelles Konzept: Der Medien-Supermarktartikel Musik wird zum philosophischen Tagesgericht. Herbert kocht und nutzt die live erzeugten Klänge für seine Kompositionen. Der Donnerstag wird mit Herbert und der Neuvertonung von Fritz Langs „Die Frau im Mond“ durch Funkstörung und Marc Weiser zum Experiment. Freitag geht es um Streetstyl à la Puppetmastaz oder Shystie + Crew, während Sonnabends der ElektroPopPunk von Captain Comatose, Motor oder Electroniccat tobt. MJ