Vormerken : Ein Meister aus der Schratliga: Bonnie „Prince“ Billy will nur deine Seele
Irgendwie will man sich einen Liedermacher nicht so recht als Sonnyboy vorstellen, der voller Glück das Leben anlacht. Nö, ein Liedermacher sollte schon einigermaßen verzweifelt sein und am Leben eher mürrisch teilhaben. Auf jeden Fall ein Eigenbrötler, ein komischer Kauz … was nun so einen dieser besseren Liedermacher nicht zu einem Menschen macht, mit dem man gern auf ein Bier gehen wollte. Aber das will man ja auch nicht. Man will seine Lieder, die aus dem Düsteren ins Licht stoßen. Keine Gute-Laune-Musik soll das sein und nichts zum Mitklatschen. Nur eine Musik, die einen an der Seele berührt – und damit tauglich für alle Lebenslagen, weil diese Lieder einen aus der Trostlosigkeit aufrichten können oder einen wieder auf den Boden bringen. Und zwischendurch sind sie gut auch einfach so fürs Sofa. Das aber traut man eben eher den Eigenbrötlern zu, und in der Schratliga ganz oben steht da Will Oldham, der unter verschiedenen Namen seiner Platten macht, Palace und gerade als Bonnie „Prince“ Billy. Mit Liedern aus dem Geist der großen amerikanischen Scheune Country. In der Passionskirche stellt er sein aktuelles Projekt mit Matt Sweeney (Guided by Voices) vor, der wiederum die Gitarre schön krachen lassen kann. Was schon passt. TM