Vormerken : Sprunghaft mit dem Thikwa-Theater durch die Zeit
„Fließt“ die Zeit oder bewegt sie sich in Sprüngen? Fragt man das einen der vielen Einsteine auf dieser Welt, wird man schon eine Antwort bekommen, die man dann möglicherweise gar nicht versteht. Man kann aber auch in die Kreuzberger Tanzfabrik gehen, und dort hält sich das Thikwa Theater gar nicht erst mit hochphysikalischen Theorien auf, sondern präsentiert Choreografien, die sich mit den verschiedenen Auffassungen und Stimmungen der Zeit beschäftigen. „Oh mein Gott, wir hatten so viel Spaß!“ heißt das Tanztheaterstück, das am heutigen Freitag Premiere feiert. Von der bewährten Thikwa-Crew (also wieder mit behinderten und nicht-behinderten Schauspielern auf einer Bühne) werden hier vertraute Bilder geschaffen, die sich dann beim genauen Hinsehen doch wieder sprunghaft als abstrakt entpuppen. Inszeniert wurde das Stück im Rahmen eines deutsch-polnischen Begegnungsprojekts vom Regisseur Manfred Olek Witt. Und die Zeit? Dazu meint Witt: „Die moderne Physik sagt, dass es eine objektive Zeit nicht gibt. Dagegen äußert sich die Zeit im konkreten menschlichen Leben als Veränderung von Zuständen. Veränderungen sind meist sprunghaft, dennoch entsteht der Eindruck, dass die Zeit ‚fließt‘.“ BE