Vormerken : Heinrich Pachl setzt im Tränenpalast auf gestörtes Vertrauen
Etwas gegen den allzu ruhigen Schlaf, und da kommt man mit dem ollen Bertolt Brecht schon weiter. Der schrieb zum Beispiel: „Gegen Morgen in der grauen Frühe pissen die Tannen/ Und ihr Ungeziefer, die Vögel, fängt an zu schrein./ Um die Stunde trink ich mein Glas in der Stadt aus und schmeiße/ Den Tabakstummel weg und schlafe beunruhigt ein.“ Ein paar Zeilen nur, herausgepickt aus dem selbstreferenziellen „Vom armen B.B.“, in dem auch noch die schöne Beobachtung notiert ist: „In mir habt ihr einen, auf den könnt ihr nicht bauen.“ Weil darum muss es schon gehen, wenn man wieder mal so ein eher aus der Mode geratenes Motto beherzigen will: sich nämlich jeden Tag aufs Neue verunsichern zu lassen. Nicht also vertrauensbildende Maßnahmen. Sondern das Gegenteil. Was Heinrich Pachl nun mit „Vertrauensstörende Maßnahmen“ verspricht, seinem neuen Programm, das im Tränenpalast Premiere hat. Der Kabarettist aus Köln-Nippes will sich dabei einen Weg durch Demagogie und Populismus in den politischen Landschaften pflügen. Ein Kreuz-und-Quer-Denker, lobte der Kölner Stadtanzeiger Pachl, der in früheren Jahren sich die Bühne auch gern mit Richard Rogler, Matthias Beltz und Arnulf Rating teilte. TM