■ Vorbildliche Erziehung?: Kein richtiger Weg
Der Vater hat lange Haare und einen Zopf. Der Sohnemann verdeckt seine Stoppelhaare unter einer blauen Baseballkappe. Der Vater ist ein Altlinker, der Sohn steht ganz rechts. Die beiden kommen gut miteinander aus. Der Vater denkt an seine eigene Sozialisation und hofft, dass die rechte Ideologie bei seinem Sohn nur eine jugendliche Durchgangsphase ist. Was der Sohn natürlich etwas anders sieht.
Eine solche erzieherische Haltung ist nicht unumstritten, schnell wird von Laissez-Faire gesprochen Auch in der Pädagogik fragt man sich, wann und wie rechten Jugendlichen Grenzen gesetzt werden müssen, um der Ideologie Einhalt zu gebieten. Der Erfolg von akzeptierenden Ansätzen wird teilweise heftig bezweifelt.
Im Interview beschreiben zwei politisch anders denkende Menschen, was ihre Beziehung prägt. Das mag in vielen Familien ganz anders laufen. Vielleicht ist es gesünder, wenn die politische Konfrontation in der Familie ausgetragen wird. Vielleicht ist das Gegenteil der Fall. Die Soziologen suchen noch nach der besten Erziehung, und das wird so weitergehen. So lange werden Eltern Fehler machen. Und einiges richtig. cd
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