männerecke: Von müden Männern, die sich sportlich viel Zeit lassen
Es scheint so einige Sportler zu geben, die die EM in der Schweiz nicht so ernst nehmen
Was machen müde Männer eigentlich so, wenn die EM läuft? Jürgen Klopp jedenfalls hat noch kein Spiel des Turniers geschaut. Lieber treibt er sich auf einer Veranstaltung im Europa-Park Rust bei Freiburg herum, was auch immer. Dennoch betonte Klopp, schon lange ein großer Fan des Frauenfußballs zu sein: Er habe von Tag eins an den Frauenfußball geliebt.
Auch keine Zeit für die EM in der Schweiz hat wohl Leo Messi, der in seiner US-amerikanischen Provinzliga lieber weiter an seinem Doppelpackrekord (jetzt fünfter in Folge) schraubt. Zwei Tore schweißte er dem Klub Nashville SC aus Tennessee ein, sein Farm-ohne-Mutterkonzern-Team Inter Miami gewann folglich mit 2:1. Das Tor für Nashville erzielte übrigens Hany Mukhtar aus Berlin.
Andere Männer lassen sich einfach reichlich Zeit, um mal zu Potte zu kommen. In Wimbledon beispielsweise Jannik Sinner und Carlos Alcaraz, die sich erst nach Redaktionsschluss aus ihren Hängematten raus auf den englischen Rasen mühten, um dortselbst das Finale im Tennis zu bestreiten, oder auch die Kicker vom FC Chelsea, die sich noch später mit denen von Paris Saint-Germain zum abendlichen Kick um den Goldenen Gral der Klub-WM verabredet hatten. Ebenso reichlich Wartezeit beanspruchten die Pingpongspieler Wang Chuqin aus China und Tomokazu Harimoto aus Japan, um in Las Vegas am Spieltisch das Finale des United States Smash zu spielen.
Dafür bereiten sich deutsche und andere Schwimmer schon einmal darauf vor, ins kalte und womöglich schmutzige Wasser zu springen. „Optisch ist das Wasser nicht schön. Es ist nicht blau und türkis. Wir schwimmen ganz dicht an den großen Frachtern und der Industrie vorbei“, sagte Bundestrainer Bernd Berkhahn zu den Bedingungen am Palawan Beach, wo die Freischwimmerwettbewerbe der Schwimm-WM in Singapur stattfinden sollen. Der Magdeburger Coach weiter: „Das Wasser ist nicht so einladend, aber wir verlassen uns natürlich auf die Angaben des Veranstalters, der das Wasser regelmäßig testet. Und der sagt, dass es eine gute Qualität hat.“ Immerhin ist es schön warm da: 30 Grad hat das Wasser.
Andere blasen da lieber gleich alles ab, zum Beispiel die von Hertha BSC. Die sollten eigentlich gegen den türkischen Klub İstanbul Başakşehir FK ein Testspiel machen. Haben sie abgesagt. (rh)
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