piwik no script img

Archiv-Artikel

Vom Verschwinden, was einem doch deutlich vor Augen steht

Haus der Demokratie,Greifswalder Straße 4. Montag, 13. März, 19 Uhr

Man sieht ja nur, was man sehen möchte. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sachverhalte nicht wirkmächtig wären, die man gar nicht mehr wahrnehmen will. Oder einfach nicht wahrnimmt. „Die Konstruktion des Weißen Subjekts“ zum Beispiel. Das wie alle gesellschaftlichen Prozesse ein komplexer Vorgang ist, der in aller Simplizität so verknappt werden kann, dass der Weiße schließlich sein Weißsein als die Norm betrachtet und sich so selbst gar nicht mehr als weiß wahrnimmt. Das von der Norm Abweichende sieht er umso genauer: das Andere, das schnell zum Minderen wird. Schon hat man eine Wurzel des Rassismus. Im Rahmen der Reihe „African Reflections“ erklärt Peggy Piesche heute im Haus der Demokratie und Menschenrechte, wie in den Anfängen des deutschen Diskurses um „Rasse“ im 18. Jahrhundert zunächst vorrangig die Kategorie „weiß“ im wissenschaftlichen Blickfeld war, um dann als Norm unsichtbar gemacht zu werden. Dabei spielte auch die Aufklärung ihre Rolle. Peggy Piesche ist unter anderem Koprojektleiterin des interdisziplinären Forschungsprojekts „Black Europe: History of a Forgotten Continent“. Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.