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Archiv-Artikel

Völker, hört die Signale

Mehr Demokratie auf der Bühne? Beim Improvisationstheater bestimmt noch immer das Publikum den Plot

Von AM
Impro 2004 – 4. Internationales Festival für Improvisationstheater, noch bis 4. April. Info: www.improfestival.de

Gib mir ein Tu-Wort, gib mir ein Ding-Wort, gib mir ein Fühl-Wort! Verb, Substantiv, Adjektiv – mehr brauchen Improvisationstheater-Schauspieler nicht, um ihr Publikum glücklich zu machen. Mit minimalen Inhaltsvorgaben von den Zuschauern wird ein Stück erdacht, werden Figuren imaginiert, Geschichten erzählt. Noch bis zum 4. April sind die besten Impro-Gruppen in der Stadt. Die Veranstalter nennen das zum vierten Mal stattfindende Festival „improvisierte Völkerfreundschaft“. Gruppen aus aller Welt. Profis des ungeprobten Theaters. Und deren Biografien werden heute um 20.30 Uhr im Mehringhoftheater neu erfunden. Beim „Who is who?“ bestimmt das Publikum das Wollen und Werden der Protagonisten, die Schauspieler steuern lediglich persönliche Bilder bei, die sie mitgebracht haben. In der Vagantenbühne läuft ab 20 Uhr „Impro hoch 7“. Sieben Spieler aus sieben Ländern sprechen ausschließlich ihre Muttersprache. Und sie verstehen sich trotzdem. Um die Sache bloß nicht einfacher zu machen, darf und soll sich ein Zuschauer aus dem Fundus bedienen und den Zugereisten ein irritierendes Bühnenbild bauen. Freunde der Impro-Urform, des Theatersports, sehen sich heute um 20.30 Uhr im Chamäleon. Vier Teams setzen sich den Wünschen des Publikums aus, und das stimmt am Ende über den Sieger des Abends ab. AM