: Vier Todesurteile in Burundi
BERLIN taz ■ In Burundi sind vier hochrangige Polizeikommandanten wegen Mordes an einem UN-Delegierten zum Tode verurteilt worden. Der einstige Vizegeheimdienstchef, der einstige Chef der Sicherheitspolizei und zwei weitere leitende Polizeiführer wurden von einem Gericht für schuldig befunden, 2001 den örtlichen Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO, Kassi Manlan, ermordet zu haben. Die Affäre sorgte für Wirbel, nachdem der belgische Anwalt einer Nebenklägerin den damaligen Staatschef Pierre Buyoya beschuldigte, den Mord in Auftrag gegeben zu haben, um die Unterschlagung von WHO-Geldern durch den burundischen Staat zu vertuschen (taz vom 25. 2. 05). Im jetzigen Urteilsspruch bleibt diese Frage ungeklärt, auch ein Mordmotiv wird nicht genannt. Neun weitere Angeklagte erhalten mehrjährige Freiheitsstrafen. Alle 13 hatten ihre Unschuld beteuert. D.J.