: Viele Kinder sind falsch ernährt
Politik und Ernährungswissenschaft sollten sich mehr „der alarmierenden Zunahme von Übergewicht und Fettsucht bei Kindern und Jugendlichen“ widmen. Dazu haben kürzlich unisono der Bundesverband der Verbraucherzentralen und die Stiftung Warentest aufgerufen. Den Angaben zufolge sei jedes fünfte Kind in Deutschland betroffen, noch einmal genauso viele gelten zumindest als gefährdet. Die Organisationen fordern unter anderem ein Verbot von Werbung bei Kinderprogrammen im Fernsehen. Eine wesentliche Rolle beim Problem der wachsenden Zahl fehlernährter Kinder spielten Lebensmittel, die speziell oder überwiegend für Kinder hergestellt werden, etwa Kindermolkereiprodukte, Müsliriegel als Zwischenmahlzeit, Tiefkühlpizza und -pommes. So kennten die meisten Kinder Fisch nur noch als Fischstäbchen. Das Problem sei indes, dass Ernährungsberatung von der Politik nur dann als ernst zu nehmendes Betätigungsfeld beachtet werde, wenn Lebensmittelskandale die Öffentlichkeit aufwühlten. Übergewichtige Kinder litten ihr Leben lang an psychischen und physischen Folgen der Fehlernährung.