: Vertriebene: Streit um Zentrum
BERLIN taz ■ Um das Projekt „Zentrum gegen Vertreibungen“ zu retten, hat der Bundessprecher der katholischen Vertriebenen den Bund der Vertriebenen (BdV) aufgefordert, auf seine Führungsrolle zu verzichten. Der BdV sei nicht mehr in der Lage, „vertrauensvoll mit dem Ausland zusammenzuarbeiten“, sagte Herbert Werner nach Medienberichten beim deutsch-tschechischen Symposion in Iglau. Dem BdV werde ein „tiefes, fundamentales Misstrauen“ entgegengebracht, für das es zwar angesichts der Konzeption für das Zentrum „keinerlei Gründe“ gebe, so Werner. Doch dies sei für die öffentliche Diskussion unerheblich. Werner verlangte eine öffentlich-rechtliche Stiftung. Ausländische Fachleute sollten von Anfang darin mitwirken, um „Verengungen auf eine rein deutsche Sicht und Gefühlslage zu vermeiden“. Aus Sicht der katholischen Heimatvertriebenen sei dies eine „Voraussetzung für Ausgewogenheit und Offenheit“ des Zentrums und würde die Gefahr einer Anklage- und Aufrechnungstendenz erst gar nicht aufkommen lassen.