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Versprechen

■ Frankreichs Rechte will die Neutronenbombe

Verlierer zeigen Blößen. Raymond Barre, der Präsidentschaftskandidat auf dem absteigenden Ast, hat sich zu erkennen gegeben. Er fordert klipp und klar den Bau der französischen Neutronenbombe und macht damit im Handumdrehen aus einer bisher im Wahlkampf totgeschwiegenen Frage ein Versprechen, das nicht nur die eigene Partei, die rechtsliberale UDF, sondern auch den gaullistischen Koalitionspartner, die RPR von Jacques Chirac, in die Pflicht nimmt. Die Folgen würde man in der Bundesrepublik spätestens begreifen, wenn in Frankreich ein rechter Präsident gewählt wäre. Die Stationierungsfrage der französischen Neutronenbombe, die militärisch zwangsläufig eine deutsch– französische Frage ist, hätte für das Verhältnis beider Länder unabsehbare Folgen, würde sie erst einmal von einem französischen Präsidenten gestellt. Selbst wenn sich die Regierungen einigen könnten - den Völkern ständen schreckliche Mißverständnisse bevor. Mit anderen Worten: Es gibt wieder einen Grund, auf die Wiederwahl Franois Mitterrands zu hoffen. Auch wenn der amtierende Präsident immer noch mit der Neutronenbome jongliert - es scheint, als habe er begriffen, daß solche Spielchen in der Bundesrepublik derzeit mehrheitlich unerwünscht sind. Georg Blume

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