: Verkaufte Orang-Utans
Roter Zottelpelz, lange Schaukelarme und ein melancholischer Blick sind die Markenzeichen der Orang-Utans, der „Waldmenschen“ aus den Tieflandregenwäldern von Borneo und Sumatra. Mehr als andere Menschenaffen sind Orang-Utans an das Leben im tropischen Regenwald angepasst. Mit Armen von mehr als zwei Meter Spannweite können sie perfekt in den Baumkronen hangeln und schaukeln. Meist sind die Affen Einzelgänger, doch die Weibchen leben jahrelang mit ihren Jungen zusammen. Aufgrund ihrer extrem niedrigen Fortpflanzungsrate – ein Weibchen bekommt im Leben nur vier bis acht Junge – ist die Art empfindlich für Nachstellungen. Orang-Utans werden teils von Einheimischen gegessen, mitunter als Plantagenschädlinge erschossen oder als „Haustiere“ gehalten. Pro Jahr importiert allein Taiwan etwa 100 junge Borneo-Orang-Utans, bei deren Fang meist das Muttertier getötet wird – für die etwa 15.000 Orang-Utans von Borneo und die verbliebenen 5.000 von Sumatra eine starke Bedrohung. Katastrophal ist die Zerstörung des Lebensraums durch Waldrodungen und neuerdings den massiven Ölpalmenanbau. In jedem Liter Palmöl steckt quasi ein Tropfen Blut der Orang-Utans.