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Verfahren gegen Sarkozy eröffnetBestechung mit Posten in Monaco

Gegen Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy ist ein Verfahren wegen Korruption eröffnet worden. Er soll versucht haben, einen Staatsanwalt zu bestechen.

Sarkozy, kurz bevor er einem Richter vorgeführt wurde Bild: reuters

PARIS afp | Die französische Justiz hat ein formelles Ermittlungsverfahren gegen Ex-Präsident Nicolas Sarkozy eingeleitet. Gegen Sarkozy werde unter anderem wegen des Verdachts der Korruption ermittelt, erklärte die Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Mittwoch. Zudem werde ihm unerlaubte Einflussnahme vorgeworfen. Sarkozy war am Dienstag wegen des Vorwurfs der Bestechung eines Top-Juristen in Polizeigewahrsam genommen und verhört worden. Es war das erste Mal, dass ein früherer Staatschef in Polizeigewahrsam landete.

Die Justiz geht dem Verdacht nach, dass Sarkozy zusammen mit seinem bereits am Montag in Polizeigewahrsam genommenen Anwalt Thierry Herzog versucht haben könnte, sich illegal Informationen aus einem laufenden Gerichtsverfahren zu beschaffen. Im Gegenzug soll der Ex-Präsident versprochen haben, dem leitenden Staatsanwalt beim Kassationsgerichtshof, Gilbert Azibert, einen Posten in Monaco zu beschaffen.

Sowohl gegen Herzog als auch gegen Azibert wurden ebenfalls formelle Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie am Dienstagabend bekannt wurde. Beiden wird unerlaubte Einflussnahme vorgeworfen.

Auf die Vorgänge waren die Ermittler gestoßen, als sie im Zusammenhang mit einer anderen Affäre um Sarkozy sein Telefon abhören ließen. Ende Februar wurden dann Ermittlungen wegen Bestechung und Verletzung des Ermittlungsgeheimnisses eingeleitet. Das französische Strafrecht sieht für Bestechung bis zu zehn Jahre Haft und 150.000 Euro Geldstrafe sowie etwa den Entzug von bürgerlichen Rechten vor.

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1 Kommentar

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  • Ziemlich guten Freunden

    Von all seinen ziemlich guten Freunden sind nur noch die aus Rußland und Syrien als „Parasident“ erfolgreich und noch im Amt.

    Selbst der türkische Protzüdent glaubt noch, er könne seine Leute auf ewig belügen und –trügen.

    Der Pate del Italia ist als Schädling erkannt und erstmal gebremst worden.

    Libyens Wüstenfuchs ist fix fox fax still.

    Von der Justiz verschont, trotz Leichen im Schrank, ist der Texaner, wg. Hirnmangel gilt er als unzurechnungsfähig und darf in der Pinselstube weiterklecksen, wenn er still und geruchlos bleibt. Das tut er. Der Buschmann ist servil trotz Heldenallüren.

     

    Ja, die Volksverräter aller Länder erleben eine schwierige Phase.

    Es gehört sich nicht, den Herr Sargkotzi, etwas schlimmes zu wünschen, wie Gerechtigkeit oder so, also freue ich mich heimlich, daß der Tag so anfängt. 17°