: Ver.di sieht keinen Kaufkraft-Schub
BERLIN dpa ■ Die Gewerkschaft Ver.di rechnet nicht mit einem Kaufkraft-Schub für das Weihnachtsgeschäft bei einem Vorziehen der Steuerreform. Selbst eine baldige Einigung würde kaum positive Auswirkungen haben, sagte Vorstandsmitglied Franziska Wiethold gestern. Vor allem unteren Einkommensgruppen drohe angesichts von Belastungen an anderer Stelle bestenfalls ein Nullsummenspiel. Für ein Anspringen der Konjunktur 2004 müssten die Verbraucher Sicherheit bekommen, dass ihnen „nicht noch tiefer in die Tasche gegriffen“ werde. Die Kürzungen der Bundesregierung und vieler Unternehmen hätten dazu geführt, dass die Leute weniger Geld zur Verfügung hätten. Auch nach der Verlängerung der Öffnungszeiten an Samstagen bis 20 Uhr sei das Geschäft nicht angezogen. „Es fehlt den Menschen an Geld und nicht an Zeit zum Einkaufen.“ Die Neuregelung habe den Verdrängungswettbewerb im Handel zu Lasten von kleinen Geschäften außerhalb der Toplagen in den Innenstädten verschärft.