■ VeloProfile: Kampf der Kuriere
In Toronto trafen sich 530 Fahradkuriere aus fünf Kontinenten, um den Weltmeister ihrer Zunft zu ermitteln. Auch Achim Beier hat diesem Happening vom 11. bis 13. August beigewohnt. Für ihn war das allerdings nicht irgendein Spektakel: Beier, Begründer des Berliner Kurierdienstes „Messenger“, ist einer der geistigen Väter dieser Weltmeisterschaft der Fahrradkuriere.
„Die Idee ist mir gekommen, als ich 1990 einige Wochen in New York als Fahrradkurier gearbeitet habe“, erinnert sich der Velo-Profi. „Nicht zuletzt, weil das Image der Fahrer in den Staaten so schlecht ist, wollten wir was tun.“ Die erste WM fand dann 1993 in Berlin statt. 380 Teilnehmer kamen aus allen Ecken der Welt.
Die Wettkämpfe werden, anders als bei normalen Radrennen, nicht auf einer vorgegebenen Strecke ausgetragen. Die Fahrer müssen sich nicht nur mit den Beinen, sondern auch mit dem Kopf behaupten: Bestimmte Lieferungen müssen jeweils von A nach B transportiert werden. In welcher Reihenfolge die Lieferungen gefahren werden, bleibt den Teilnehmern überlassen. „Das System soll zur nächsten WM in New York aber noch verbessert werden“, so Beier. Bisher sei die Planung der günstigsten Route noch zu einfach. Überhaupt soll sich einiges ändern: „Nächstes Jahr in New York soll alles richtig groß aufgezogen werden“, freut sich Beier. Trotz jährlich steigender Teilnehmerzahlen sei das Budget immer geringer geworden. Ein riesiges Spektakel in den Straßenschluchten Manhattans soll die Sponsoren anlocken. Lars Klaaßen
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