VORMERKEN : Irgendwo muss doch auch auf deutschen Bühnen der Soul zu haben sein
So zum Pfortenschluss des Altjahres hin darf man doch einmal ins Grundsätzliche gehen und sich auf die Suche nach dem verlorenen Soul begeben. Wenn es ihn in Deutschland überhaupt je gegeben hat, den Soul. Pop-Archäologen verweisen dabei gern auf (ausgerechnet) Howard Carpendale, der der Sache mit „Du hast mich“ mal ziemlich nahe gekommen ist. Das aber war nur eine Single-B-Seite und außerdem im Jahr 1970, lange her. Mittlerweile sei eher Xavier Naidoo eigentlich dafür zuständig, meinen manche, wenn es dem Soul dazu aber auch nur ein bisschen in seiner Seele scheppern soll, ist man ziemlich schnell bei Superpunk. Die sind so was wie die Spaßband der Hamburger Szene, nur dass man das ganz unbedingt nicht mit Tralala und einem Funpunk verwechseln sollte. Superpunk leisten sich einfach nur so was Tolles wie den Spaß an ihrer Musik, sie freuen sich an ihrer Leidenschaft für den Soul, der auch nach Punkrock klingen darf. Oder andersherum, Punk, gespielt als Soul. Was jedenfalls immer noch beste Spring-ins-Feld-Musik ist. Kann man auch dazu tanzen. Am morgigen Sonntag im Festsaal Kreuzberg. Vorneweg spielen Thee Richmen, die gleichfalls die Sechziger und den Garagenbeat in ihren Herzen tragen. TM
Superpunk, Thee Richmen: Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Straße 130. 21 Uhr. 12 Euro