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Archiv-Artikel

VERWEIS Die Lücken sind arisch gefüllt

„Am Kurfürstendamm sind jetzt sämtliche Lücken wieder ausgefüllt“, lautet der Titel der Installation von Renate Herter, die vor drei Tagen in einer Vitrine am Kurfürstendamm 28 eröffnet worden ist. Er zitiert eine Mitteilung des „Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller“ vom April 1938. Hunderte von Anwohnern und Geschäftsleuten wurden von 1933 bis 1938 vom Kurfürstendamm enteignet und vertrieben. Die von geflüchteten und deportierten Besitzern verlassenen Wohnungen und Geschäfte waren begehrt und schnell wieder vergeben. Die Installation ist die fünfte in einer Reihe von acht künstlerischen Eingriffen des Projekts „Spuren, Hohlräume. Leerstellen – Jüdisches Leben am Kurfürstendamm 1933–1945“.