VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT DER S-BAHN : Schadensersatz und Konkurrenz für die Bahn
Nach dem S-Bahn-Chaos in Berlin 2009 hat die Deutsche Bahn nun offenbar eine Millionenklage gegen ehemalige Manager ihres Tochterkonzerns S-Bahn gewonnen. Nach Informationen der Bild am Sonntag hatte die Bahn ihre mittlerweile entlassenen S-Bahn-Chefs auf Schadensersatz verklagt und rund 11,4 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Das Geld werde von den Versicherungen der Exmanager gezahlt. Ein Bahnsprecher wollte sich auf taz-Anfrage dazu nicht äußern.
Wegen mangelhafter Wartung mussten im Jahr 2009 Hunderte S-Bahn-Waggons aus dem Verkehr gezogen werden. Monatelang konnte nur im Notbetrieb gefahren werden. Für diese mangelhaften Leistungen sowie für Unpünktlichkeit noch einsatzbereiter Züge zog der Senat der Bahn seit 2008 rund 140 Millionen Euro ab.
Wegen dieser Fehler muss sich die Bahn nun der Konkurrenz stellen: Die Ausschreibung für einen Teil des Netzes ab 2018 läuft. Medienberichten zufolge haben ein Unternehmen aus Hongkong, der britische Konzern National Express sowie die Betreibergesellschaft der Pariser Metro ihr Interesse für die Ringbahnlinien bekundet. (taz, dpa)