: Urteil für Erfurt-Trittbrettfahrer
Ein 19-jähriger Schüler, der Todesdrohungen in die Schulbank geritzt hatte, ist am Mittwoch vom Amtsgericht Tiergarten zu 40 Stunden Freizeitarbeit verurteilt worden. Das Gericht bestrafte den Angeklagten wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Totschlag. Der Schüler hatte vier Tage nach dem Erfurter Massaker während des Deutschunterrichts in die Schulbank geritzt: „Erfurt wird hier nachgemacht und die Liste ist schon fertig.“ Zudem schrieb er die Namen von 15 Lehrern und 2 Schülern nieder. Der 19-jährige gab im Prozess an, die Kritzelei „aus Langeweile und ohne besonderen Hintergrund“ vorgenommen zu haben. Das Ausmaß von Erfurt sei ihm nicht bewusst gewesen. „Das war ein schlechter Scherz. Es tut mir Leid.“ Neben den Freizeitarbeiten wurde der Angeklagte vom Gericht angewiesen, Gespräche mit einer Erziehungsberatungsstelle zu führen. Bei dem Erfurter Blutbad am 26. April vorigen Jahres hatte ein 19-jähriger ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums bei einem Amoklauf insgesamt 17 Menschen getötet. DDP