Urdrüs wahre Kolumne : Allens für‘n guten Zweck!
Ayurveda-Kränzchen, freie Theatergruppen, Turnvereine, Musical-Ensembles und andere Körperschaften der kollektiven Zeitvergeudung begeben sich angesichts immer knapper werdender Mittel aus der öffentlichen Patschhand mit wachsendem Aufwand auf Sponsorensuche – und angesichts dieser merkantilen Geschäftigkeit fallen natürlich leicht die pekuniären Interessen jener unter den Tisch, die von ihrer inneren Bestimmung her nicht bereit sind, derlei Aktionismus zu betreiben. Dennoch braucht auch der Bremer Verein „Otium“ zur Förderung des Müßiggangs Mittel für seine verdienstvolle Arbeit an der Veredelung des Menschengeschlechts, und so seien an dieser Stelle Trickbetrüger, Bankräuber und andere Butzefrauen empfehlend darauf hingewiesen, dass sie ihre großherzigen Donationen im Sinne freiwilliger Selbstbesteuerung los werden können unter der Kontonummer 0034 920 207 bei der Postbank Hamburg. Ischa allens für’n guten Zweck!
Für interkulturelle Verständigung soll künftig der Runde Tisch der Juden, Christen und Muslime unter den Bremern sorgen, und wenn man dieses Spektrum auch noch durch die kleinen Yogi-Bären und die fröhlichen Heiden dieser Stadt erweitert, könnte die philantrope Anstrengung gelingen. Da sich bekanntlich Gemeinschaft am besten durch kollektive Feindbilder entfaltet, empfehlen wir, die anti-islamistischen Frondeure der hiesigen CDU beschleunigt unter die ideologiekritische Brennlupe zu nehmen, denn ihr Hetzen ist DEM HERRN schon lange ein Gräuel!
Hätte man in diesem Kirchspiel meine altklugen, aber doch goldrichtigen Warnungen vor der Köllmann-Bande rechtzeitig beachtet, man hätte dem Wohlergehen Bremens einen mindestens so wertvollen Dienst erwiesen wie seinerzeit der Krüppel, der in behindertensportlicher Spitzenleistung die Bürgerweide in Erfüllung des Vermächtnisses der Gräfin Emma für uns alle „auf ewig“ sicherte. Die Kosten und Folgekosten für Ocean- und Space-Park wären uns erspart geblieben und die universelle Blamage, wenn das Gröpelinger Einkaufszentrum mit angeschlossener Kirmes doch noch öffnet und binnen Jahresfrist zur Geisterstadt verkommt. Warum kann man eigentlich die brandgefährlichen Kumpels der Köllmänner aus hanseatischer Aufzucht nicht gleich mit der Bagage außer Landes schicken?
Jaja, Herrrrr Amtsrichter Friedrich Wulf! Dem kleinen Urdrü ins Portemonnaie zu packen, weil dieser seinerzeit beim Golfkrieg I angeblich einen harmlosen Wackerstein in das Glasportal eines gemeingefährlichen Waffenhändlers warf, das war schon fiesemies genug, um Ihnen einen Platz in der „Hall of Shame“ zu sichern. Jetzt aber noch rassistische Skins nach Menschen verachtenden Attacken auf einen gambischen Mitbürger durch ein obszönes Eiteitei-Sträfchen von 240 Euro wegen fahrlässigen Vollrausches zu belohnen, bringt mich zu der Überzeugung, dass der Schoß noch reichlich fruchtbar ist, aus dem solche Juristen immer wieder ihre Sturzgeburten vollziehen... Wie wollen Sie je die Achtung der Wohlmeinenden und Gerechtdenkenden zurückgewinnen?
Stolz können wir trotz alledem auf diese unsere kleine Stadt sein: Die offizielle Bremer Elser-Woche ist wieder mal ein Grund, den ganzen restlichen Pillepalle nicht so ernst zu nehmen, inclusive des Auftritts von Dieter Bohlen als gedungener Sixdays-Pistolero der hanseatischen Hai-Society-Darsteller. Meint jedenfalls
Ulrich „Speckflagge“ Reineking
PS: Wie aber bewirbt ein Gartenfreund aus Walle sein Angebot am Schwarzen Brett des Walle-Center, stundenweise auf anderer Leute Parzelle tätig zu werden? „Bin noch ein echter Wühler vom alten Schlag, rabottirabotti!“ Die Ich-AG macht manches möglich ...